62.000 Philippinen
The Bottleneck
62.000 Einwohner mit philippinischen Migrationshintergrund leben in Deutschland.
In den 1960er und 70er Jahren sind viele als medizinische Fachkräfte nach Deutschland eingewandert. Mitte der 1970er gab es dann einen Anwerbestopp viele wanderten danach aufgrund von Familienzusammenführung und Heirat nach Deutschland ein. Viele der beruflichen Qualifikationen, welche diese mitbrachten, wurden jedoch in Deutschland nicht anerkannt. Viele verdienen ihr Geld als Haushaltshilfe.
Im Bereich der Pflegefachkräfte-Entwicklung haben die Philippinen inzwischen jedoch aufgeholt und sich dem internationalen Standards angepasst. Das duale System der Ausbildung hat ähnlich wie Deutschland eine ausgewogene praktische und theoretische Ausbildung. Die meisten der 480 Ausbildungsstätten haben katholischen Hintergrund und halten sich streng an die Prinzipien.
Inzwischen haben sich die Problemstellungen etwas verschoben. Die Ausbildung ist in vielen Teilen sogar der deutschen aus der Vorgaben aus der Darmstädter Tabelle entlehnten Curriculums überlegen. So ist das hauptsächliche Problem als Voraussetzung eine Arbeitsstelle in Deutschland zu bekommen heute in der Sprachausbildung zu sehen.
Philippino lernen sehr schnell und gut
Dabei ist es nicht das Lernen an sich, was den Flaschenhals ausmacht. Viele Fachleute bestätigen gerne, dass die philippinischen Lernenden nicht nur fleißige Lerner sind, sondern auch auch noch schnell mit der deutschen Sprache vertraut werden können. Vom Start weg schaffen viele innerhalb neun Monaten es bis zur B2 Prüfung. Doch dies gilt nur wenn der Kandidat auch die Zeit und das Geld dazu hat und hier liegen die Probleme verborgen. Durchschnittliche verdient eine Pflegefachkraft in den Philippinen zwischen 150 und 300 Euro. Doch etwa 20% müssen den Arbeitgeber bezahlen damit sie arbeiten dürfen und im Beruf fit bleiben.
Die Philippinen sind leider immer noch ein Drittstaat und Kandidaten mit diesem Durchschnittslohn sind kaum in der Lage ihr eigenes Leben zu finanzieren. Oftmals setzen ganze Familienverbände darauf und legen zusammen damit ein Mitglied solch eine Ausbildung überhaupt erhält, damit diese später die Familie unterstützen kann. Doch auch diese Chancen schwinden wie Eis in den Tropen, wenn man weiß dass über 580.000 Pflegefachkräfte auf den Philippinen entweder Arbeitslos oder in anderen Jobs wie Callcenter oder Schnellrestaurants für gerade mal 80 bis 150 Euro arbeiten.
Ein Traum birgt immer auch eine Chance
Die Chance nach Deutschland zu kommen ist deshalb ein großer Traum. Im Grunde jedoch machbar und eine Hilfe nicht nur für ganze Familienverbände sondern auch für den deutschen Arbeitsmarkt. Kein Wunder spricht die GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) mit dem deutsche staatliche Pionier Projekt Triple Win von selbigem Gewinn für drei Seiten. Sieht man aber an einer gelungenen Relokation die Auswirkungen an sind es nicht mehr nur drei die da gewinnen, wir sehen inzwischen „das Dutzend gewinnt“
Dringend erforderlich ist eine Infrastruktur zur Förderung nachhaltigen deutschen Unterricht. Ein Grund warum Talent Solution in Projekte in den Philippinen investiert. Der Engpass bei der Bezahlung von Schulgeldern muss bereinigt werden. Tausende der 580.000 Pflegefachkräfte würden gerne Deutsch lernen und in die Deutschland die Einrichtungen mit Fachpersonal stärken.
Dies geht nur mit einer gezielten Unterstützung und Förderung der Möglichkeiten eine Schule überhaupt besuchen zu können. Neben den Kosten für die Schule müssen die Studenten untergebracht und verköstigt werden.
Bisher gibt es kaum nachhaltige eigenständige Initiativen. Ansätze wurden von Unternehmern initiiert, welche nur für den in den eigenen Unternehmen benötigten Personalbestand nötig waren.
Ein konsequentes Geschäftsmodell der Förderung hat bisher niemand vorgelegt. Talent Solution will in diesem Segment eine Bresche schlagen und wird die ersten Grundsteine zu einem Schulungskonzept entwickeln. Die erste Finanzierung wird durch ein Crowdinvesting und eigenen Mitteln abgedeckt.
Organisationen oder Initiativen die daran interessiert sind, nachhaltige Schulprojekte und Förderkonzepte beizusteuern sind herzlich willkommen.
Matthias Kletzsch
Talent Solution – München 2017